Eigenschaften von Kommunikationssystemen

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Für die Anwendungsszenarien und informationstechnologischen Grundlagen werden unterschiedliche Aspekte und Begriffe verwendet, wie CSCW (Computer Supported Cooperative Work), Groupware, Virtuelles Büro, Workflowmanagement Systeme, E-Collaboration, computerunterstützte Teamarbeit usw. Diese Begriffe zeigen teilweise unterschiedliche Aspekte und Sichtweisen auf, werden aber auch als Synonyme verwendet. Da der gesamte Bereich in einem enormen Wandel begriffen ist, haben sich keine einheitlichen Definitionen und Kategorisierungen herausgebildet.



Kategorisierungen von Kommunikationssystemen

Um die Eigenschaften von Kommunikationssystemen zu beschreiben, werden unterschiedliche Kategorisierungen vorgenommen, um die Anwendungen und Funktionalitäten zu beurteilen. Folgende Punkte können zur Kategorisierung herangezogen werden:

  • Ort: Ortsunabhängigkeit/selber Ort
  • Zeit: synchron (gleichzeitig)/asynchron
  • Steuerung der Kommunikation: bewusst, Holschuld/Bringschuld
  • Struktur: Ablaufplan, Moderation
  • Gruppengröße


Raum-Zeit-Matrix

Vor allem die Raum-Zeit-Taxonomie wird zur Kategorisierung von Kommunikationssystemen herangezogen. Sie geht davon aus, dass Gruppenmitglieder, die durch das kooperative System unterstützt werden, sich räumlich entweder am gleichen Ort oder an verschiedenen Orten aufhalten können bzw. gleichzeitig oder zeitlich versetzt interagieren wollen. Umfangreiche Kommunikationssysteme decken häufig mehrere Quadranten gleichzeitig ab.

[1]

Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe A gleiche Zeit B unterschiedliche Zeiten
1 Gleicher Ort Computerunterstützte Sitzungsmoderation, Präsentationssysteme, Interaktive Tafel Gruppenkalender, Aktivitäten-, Projekt- & Workflowmanagement
2 unterschiedliche Orte Internet-Conferencing mit Audio & Video Chat, Instant Messaging Screen-Sharing Whiteboard WebCast Synchronisierte Webbrowser E-Mail, Voice-Mail, Bulletin Boards, Foren, Blogs, RSS-Feeds, Podcasts, Gruppenkalender, Aktivitäten-, Projekt- & Workflowmanagement, Sharing von Dokumenten und Versionskontrolle, Sharing von multimedialen Inhalten (z. B. Flickr, YouTube), Sharing von digitalen Artefakten und Software-Komponenten Wikis



3K-Modell

Mit Blick auf die Interaktion können im Allgemeinen die drei Bereiche Kommunikation, Koordination und Kooperation unterschieden werden. Das 3-K-Modell nach Teufel et al [2] klassifiziert Kommunikationssysteme nach dem Ausmaß, in welchem die drei Bereiche unterstützt werden. 3K_Modell.png

Unabhängig von den eingesetzten Technologien lassen sich die Applikationen nach ihren elementaren Unterstützungsfunktionen gliedern. Hierbei werden Kommunikations-, Kooperations- und Koordinationsfunktionen (3Ks, siehe Abbildung in Anlehnung an Teufel et al.) unterschieden, die eng miteinander verbunden sind. Das 3K-Modell zeigt, dass sich die Bereiche überlappen.

Kommunikation

Unter Kommunikation versteht man einen verlässlichen und hinreichend schnellen Informationsaustausch der Kommunikationspartner untereinander sowie die damit verbundenen vor- und nachgelagerten Aktivitäten.

Kooperation

Kooperation bedingt eine starke Übereinstimmung von Zielen; die Gruppe ist als Ganzes für das Ergebnis, z. B. die Erstellung eines Berichts, verantwortlich.

Koordination

Koordination erfordert noch kein gemeinsames Ziel, jedoch gemeinsame Interessen und/oder organisatorische Zusammengehörigkeit. Im Mittelpunkt steht die Abstimmung der Kommunikationspartner (z. B. um einen gemeinsamen Termin zu vereinbaren).

Literatur

Quellen

  1. Fischer, Joachim; Dangelmaier, Wilhelm; Nastansky, Ludwig; Suhl, Lena. Bausteine der Wirtschaftsinformatik. Grundlagen und Anwendungen. Berlin 2008
  2. Teufel, S., Sauter, C., Bauknecht, K., Mühlherr, T. Computerunterstützung für die Gruppenarbeit. Bonn: Addison-Wesley 2005


Zitiervorschlag

Katzlinger in Höller, Informationsverarbeitung I, Eigenschaften von Kommunikationssystemen (mussswiki.idb.edu/iv1)