Diagramme

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Unter Diagramm versteht man jede grafische Methode, den arithmetischen Wert von Zahlen anschaulich in Form eines Bildes darzustellen. Als Synonyme werden auch oft „Chart" oder "Schaubild“ verwendet.

Die Verdeutlichung von zahlenmäßiger Information durch Grafiken (Charts) erhöht die Anschaulichkeit von Zusammenhängen, Verhältnissen und Trends und bewirkt beim Betrachter aufgrund der intuitivfasslichen Visualisierung bereits nach relativ kurzer Übermittlungszeit (Kommunikationsdauer) einen verhältnismäßig hohen Informationsgrad: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Insbesondere das „Higher Management“ zeigt sich gegenüber solchen Formen der Informationsdarstellung sehr aufgeschlossen. Deshalb wird dabei auch oft von „Management-Grafiken“ gesprochen.

Zweckmäßigerweise werden Charting-Funktionen nicht in eigenständigen Diagramm-Programmen angeboten, sondern sind insbesondere integraler Bestandteil von Software, die vor allem die Be- und Verarbeitung der Informationsart Daten zum Gegenstand hat (z. B. Tabellenkalkulationsprogramme, Werkzeuge im Rahmen von Executive Information System - EIS bzw. Controlling-Software, ...)

Anwendung von Diagrammen

Die wichtigsten Formen von Diagrammen dienen der Veranschaulichung von Anteilen, Kontrasten und Trends:

  • Anteil: Welche Beziehung haben einzelne Komponenten zu ihrer Summe? - Typische Beispiele: Marktanteil, Anteil einer Produktgruppe am Gesamtumsatz
  • Kontrast: Welcher von mehreren Werten ist größer - und um wie viel? Wichtig ist der unmittelbare Vergleich. Typische Beispiele: Welche Produktgruppen bringen den höchsten Umsatz? Um wieviel teurer ist Gerät A gegenüber Gerät B?
  • Trend: Wie verändert sich ein - oder mehrere - Wert(e) in der Zeit? Was nimmt zu, was ab? Typische Beispiele: zeitliche Entwicklung von Werten (Umsatz, Gewinn, ...), Mengen und allen Arten von Indices.

Kreisdiagramm

Kreisdiagramme dienen primär der momentbezogenen Darstellung von Teilen eines Ganzen bzw. der Anteilsverhältnisse. Die Kreissegmente werden durch Farbe bzw. Muster unterschieden und anhand von Beschriftungen identifiziert (z. B. durch Legende).

Einzelne Segmente können vielfach durch grafische oder schriftliche Zusätze (z. B. Pfeile, Anmerkungen) bzw. durch die Herausnahme aus dem Kreis („Explosion“) hervorgehoben werden.

Die Ausgangsdaten für dieses Beispiel wurden der Übungsdatenbank "Lehrbuchhandel" entnommen (siehe SQL-Abfragen).

Säulendiagramm

Das Säulendiagramm gilt als die am weitesten verbreitete und am leichtesten verständliche Form der Diagramme. Der Schwerpunkt liegt auf der Anzeige der zeitlichen Abfolge einiger weniger Beobachtungspunkte und der Darstellung von Kontrasten (Größenverhältnisse).

Hinsichtlich der Anzeige von Zeitreihen suggerieren Säulendiagramme einen „neuen Anfang“ in jeder Periode; sie sind daher für die Anzeige von Umsatzzahlen besser geeignet als für die Darstellung beispielsweise von Aktienkursen.

Auf besondere Sachverhalte können Variationen von Säulendiagrammen hinweisen:

  • Gestapelte Säulen können beispielsweise dann verwendet werden, wenn die Summe einzelner Komponenten wichtig ist bzw. wenn Zusammenhänge zwischen Komponenten und der Summe verdeutlicht werden sollen.
  • Wenn allerdings der Vergleich verschiedener Einzelkomponenten zu verschiedenen Zeitpunkten wichtiger ist als die Summe der Teile, bietet sich die Verwendung von Säulengruppen an.

Balkendiagramm

In manchen Fällen sind senkrechte Säulendiagramme ungeeignet. Dies gilt insbesondere dann, wenn durch die horizontale Aneinanderreihung von Säulen ein ungewollter Trendeindruck entsteht.

Im nachfolgenden Beispiel wurde das Balkendiagramm gewählt, um die Verteilung der Umsätze auf die Regionen (Bundesländer) zusätzlich nach dem Merkmal "Auslaufend" darzustellen.

Die Ausgangsdaten für dieses Beispiel wurden der Übungsdatenbank "Lehrbuchhandel" entnommen (siehe SQL-Abfragen).

Liniendiagramm

Liniendiagramme eignen sich dazu, Veränderungen über viele Beobachtungspunkte (dichte Datenfolge) darzustellen, insbesondere zur Veranschaulichung von Trends und Korrelationen. Bei Liniendiagrammen machen sich die Vorteile von farblichen Grafiken besonders bemerkbar - ansonsten müssen, wie in der obigen Abbildung, Symbole verwendet werden.

Portfoliodiagramm

Portfolio-Diagramme werden verwendet, wenn voneinander unabhängige Werte (z. B. Produkte im Sortiment) durch zwei Maßgrößen (z. B. Marktanteil bzw. Wachstumsrate ihrer jeweiligen Märkte) beschrieben werden.

Die Ausprägungen dieser Merkmale werden durch die Lage von Kreisen im Koordinatenfeld bestimmt. Die dritte Maßgröße (z. B. Umsatz) kann dabei durch die Größe (Radius) des Kreises ausgedrückt werden.

Erstellung von Diagrammen mit Open Office Calc

Das Video zur Erstellung von Diagrammen mit Hilfe der Tabellenkalkulationssoftware "Open Office Calc" finden Sie im Wiki unter http://mussswiki.idb.edu/iv1/Diagramme#Erstellung_von_Diagrammen_mit_Open_Office_Calc .


Literatur

Zitiervorschlag

Mittendorfer in Höller, Informationsverarbeitung I, Diagramme#Überschrift (mussswiki.idb.edu/iv1)