Kommunikation: Unterschied zwischen den Versionen
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* Pull beschreibt dagegen die Empfänger initiierte Kommunikation, die Nachrichten werden zB auf einer Web-Seite abgeholt. Der abholende Akteur kann auch eine SW-Komponente sein, zB bei einem Abonnement von RSS-Feeds. | |||
* Turn Taking (Sprecherwechsel): beschreibt den Vorgang des Wechsels von der Sender- zur Empfängerrolle im Kommunikationsprozess. Es stellt sich die Frage, ob der Wechsel explizit (nach festen Regeln, nach Zuteilung) oder implizit erfolgt. In der Face-to-face-Kommunikation erfolgt die Ankündigung eines Wechsels durch Blickkontakt, Intonation, Körperhaltung. In der virtuellen Kommunikation fallen diese Ankündigungen weg, es besteht daher oft das Problem, dass gleichzeitig kommuniziert wird bzw., dass es zu einer stockenden Kommunikation kommt. Daher müssen geeignete Maßnahmen getroffen werden, wie zB die „Weitergabe“ des Mikrophons bei Videokonferenzsystemen durch den Moderator. | |||
* Backchanneling: in der face-to-face-Kommunikation kommt es durch Blickkontakt, Kopfnicken, Lächeln,... zu einer Rückmeldung an den Sender, dem damit Aufmerksamkeit, Verstehen, Bewerten, … signalisiert wird. In der virtuellen Kommunikation werden zur Kommunikationssteuerung andere Mittel der Rückmeldung eingesetzt, wie zB Emoticons, "Wer ist Online", ... | |||
== Eigenschaften von Kommunikationsmedien == | |||
* Geschwindigkeit des Feedbacks: Wie schnell kann ein Kooperationspartner auf Nachrichten antworten? | |||
* Symbolvarietät: Auf wie viele Weisen kann eine Information übermittelt werden (Anzahl der Kanäle) | |||
* Parallelität der Kommunikation: Wie viele Kanäle stehen gleichzeitig zur Verfügung? | |||
* Erstellung und Überarbeitbarkeit eines Kommunikationsbeitrages (relevant für Mitteilenden) | |||
* Wiederverwendbarkeit eines Kommunikationsbeitrages (relevant für Rezipienten) | |||
Die Wahl eines geeigneten Kommunikationsmediums ist abhängig von der Aufgabenstruktur: Mehrdeutige Aufgaben sind komplexer und können auch durch sehr viele Informationen nicht gelöst werden. Sie verlangen nach einem Kommunikationsmedium, das mehrere Kanäle anspricht (=reiche Medien). Je strukturierter eine Aufgabe ist umso effektiver wird über „arme“ Medien kommuniziert <Ref> Vgl. Picot, Arnold; Reichwald, Ralf; Wigand, Rolf. Die grenzenlose Unternehmung. Wiesbaden 2003.</ref> | |||
== Kommunikationsunterstützung == | |||
Kategorisierung nach: | |||
* Zeit: synchron vs. Asynchron | |||
* Richtung des Informationsflusses: Unidirektional (RSS-Feed) vs. Bidirektional (Chat, Videokonferenz) | |||
* Assoziierung der Teilnehmer untereinander: 1:1, 1:N, N:1, N:M | |||
== Beispiele == | |||
* E-Mail | |||
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* Instant Massaging | |||
* Newsgroups und Foren | |||
* Videokonferenz | |||
== Literatur == | |||
=== Quellen === | |||
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Version vom 13. August 2009, 17:15 Uhr
Kommunikation bezeichnet Prozesse, in denen ein Sender (mindestens) einem Empfänger über ein Medium eine wie auch immer geartete Botschaft oder Nachricht zukommen lässt. Das Medium kann zB die gesprochene Sprache sein, ein Brief, eine Fernsehsendung oder auch der Computer. Jedes Medium hat seine bestimmten Zeichen und Codes. Voraussetzung für eine funktionierende Kommunikation ist die annähernd gleiche Interpretation der Signale, die als gemeinsame Sprache ausgedrückt werden kann. Im persönlichen Kontakt wird neben der Sprache auch zB über Mimik und Gestik, den Tonfall kommuniziert. |
Was ist Kommunikation?
Der Kommunikationsprozess findet nicht im „luftleeren Raum“ statt, sondern in einem definierten sozialen Umfeld: Kommunikation ist eingebettet in einem Kontext. Der Kontext einer Mitteilung wird durch die Gesamtheit aller dem Empfänger erfahrbaren Sachverhalte gebildet, die er zu der Mitteilung in Beziehung setzen kann. Es gibt nicht nur einen inneren, sondern auch einen äußeren Kontext. Der Kontext ermöglicht eine Verständigungssicherung der Kommunikation. Kommunikation wird durch eine Reihe weiterer Aspekte beeinflusst:
- Beziehungsaspekt: Kommunikative Mitteilungen haben einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt. Der Beziehungsaspekt drückt das soziale Verhältnis der Kommunizierenden zueinander aus (etwa Wertschätzung etc.). Er prägt entscheidend das Bild vom jeweils anderen, das sich in der Kommunikation aufbaut und er ist von diesem Partnerbild beeinflusst. Das Gelingen der Subjektion hängt vom Beziehungsaspekt ab.
- Modus: Die Unterscheidung zwischen synchroner und asynchroner Kommunikation ist stark geprägt durch eine technische Sichtweise der Informatik und Netzwerktechnik. Unter synchroner Kommunikation versteht man einen Modus der Kommunikation, bei dem die Kommunikationspartner (Prozesse) beim Senden oder beim Empfangen von Daten immer synchronisieren, also warten, bis die Kommunikation abgeschlossen ist. Bei asynchroner Kommunikation findet das Senden und Empfangen von Daten zeitlich versetzt und ohne Blockieren des Prozesses durch bspw. Warten auf die Antwort des Empfängers statt.
- formale – informale Kommunikation: formale Kommunikation ist geprägt durch: ausdrückliche und absichtliche Mitteilungen, die eindeutig dem Sprecher zurechenbar sind. Informale Kommunikation ist geprägt durch indirekte und mehrdeutige Mitteilungen, soziale Bestätigung und Gefühlsausdruck. Sie ist meist nicht unmittelbar auf eine Aufgabe bzw. deren Erfüllung gerichtet.
Der Kommunikation kommt die elementare Schlüsselrolle zu, da sie die Grundlage der Kooperation und Koordination darstellt.
Kommunikationsformen
face-to-face-Kommunikation
Die face-to-face-Kommunikation ist die „natürliche Grundform“ der zwischenmenschlichen Kommunikation. Sie ist durch folgende Eigenschaften geprägt:
- Kopräsenz (gleiche Zeit, gleicher Ort)
- Verbale Kommunikation
- Nonverbal: Gestik, Mimik,
- Vokale Kommunikation (Intonation, Prosodie = Sprechmelodie), Proxemik (=Raumverhalten; Nähe bzw. Distanz zwischen Kommunikationspartner)
- Körperhaltung, Merkmale wie Aussehen, Kleidung
Bei der face-to-face-Kommunikation werden alle Sinne miteinbezogen (Riechen, Tasten,..).
Virtuelle Kommunikation
Die virtuelle Kommunikation ist dadurch geprägt, dass unterschiedliche technische Kanäle verwendet werden. Sie ist durch folgende Eigenschaften geprägt:
- Indirekt
- Ortsunabhängig
- Zeitunabhängig
- Möglichkeit d. Multimedialität
- Unverbindlicher, freiwillig
- Anonym (Abstraktion vom Körper)
Steuerung der Kommunikation
Für die Steuerung der Kommunikation werden unterschiedliche Aspekte unterschieden:
- Initiierung und Kontrolle der Kommunikation: in Abhängigkeit, wer die Kommunikation initiiert und kontrolliert unterscheidet man in Hol- und Bringschuld (Pull- bzw. Pushvorgänge). Initiiert der Sender den Kommunikationsvorgang, so spricht man von Push-Vorgang. Das Push kann auch von Softwarekomponenten des Kommunikationssystems erfolgen, etwa bei Zustandsnachrichten über die Liste der aktiven Teilnehmer bei Instant Massaging Systemen oder bei Voice over IP.
- Pull beschreibt dagegen die Empfänger initiierte Kommunikation, die Nachrichten werden zB auf einer Web-Seite abgeholt. Der abholende Akteur kann auch eine SW-Komponente sein, zB bei einem Abonnement von RSS-Feeds.
- Turn Taking (Sprecherwechsel): beschreibt den Vorgang des Wechsels von der Sender- zur Empfängerrolle im Kommunikationsprozess. Es stellt sich die Frage, ob der Wechsel explizit (nach festen Regeln, nach Zuteilung) oder implizit erfolgt. In der Face-to-face-Kommunikation erfolgt die Ankündigung eines Wechsels durch Blickkontakt, Intonation, Körperhaltung. In der virtuellen Kommunikation fallen diese Ankündigungen weg, es besteht daher oft das Problem, dass gleichzeitig kommuniziert wird bzw., dass es zu einer stockenden Kommunikation kommt. Daher müssen geeignete Maßnahmen getroffen werden, wie zB die „Weitergabe“ des Mikrophons bei Videokonferenzsystemen durch den Moderator.
- Backchanneling: in der face-to-face-Kommunikation kommt es durch Blickkontakt, Kopfnicken, Lächeln,... zu einer Rückmeldung an den Sender, dem damit Aufmerksamkeit, Verstehen, Bewerten, … signalisiert wird. In der virtuellen Kommunikation werden zur Kommunikationssteuerung andere Mittel der Rückmeldung eingesetzt, wie zB Emoticons, "Wer ist Online", ...
Eigenschaften von Kommunikationsmedien
- Geschwindigkeit des Feedbacks: Wie schnell kann ein Kooperationspartner auf Nachrichten antworten?
- Symbolvarietät: Auf wie viele Weisen kann eine Information übermittelt werden (Anzahl der Kanäle)
- Parallelität der Kommunikation: Wie viele Kanäle stehen gleichzeitig zur Verfügung?
- Erstellung und Überarbeitbarkeit eines Kommunikationsbeitrages (relevant für Mitteilenden)
- Wiederverwendbarkeit eines Kommunikationsbeitrages (relevant für Rezipienten)
Die Wahl eines geeigneten Kommunikationsmediums ist abhängig von der Aufgabenstruktur: Mehrdeutige Aufgaben sind komplexer und können auch durch sehr viele Informationen nicht gelöst werden. Sie verlangen nach einem Kommunikationsmedium, das mehrere Kanäle anspricht (=reiche Medien). Je strukturierter eine Aufgabe ist umso effektiver wird über „arme“ Medien kommuniziert [1]
Kommunikationsunterstützung
Kategorisierung nach:
- Zeit: synchron vs. Asynchron
- Richtung des Informationsflusses: Unidirektional (RSS-Feed) vs. Bidirektional (Chat, Videokonferenz)
- Assoziierung der Teilnehmer untereinander: 1:1, 1:N, N:1, N:M
Beispiele
- Chat
- Instant Massaging
- Newsgroups und Foren
- Videokonferenz
Literatur
Quellen
- ↑ Vgl. Picot, Arnold; Reichwald, Ralf; Wigand, Rolf. Die grenzenlose Unternehmung. Wiesbaden 2003.